Den Moment fotografisch einfangen – gewusst wie

05.04.2018



Wie gelingen perfekte Fotos, welche Tricks gibt es? Wir haben unseren Lieblingsfotografen gefragt: Andreas Schebesta, Der Event Fotograf, im Kurzinterview:

Schummriges Licht und doch,  die Fotos der Gäste, Redner, Hostessen und Location sehen auch bei einseitiger Beleuchtung perfekt aus.

Aus 10 mach 100: Auch bei wenigen Besuchern wirkt der Saal auf den Bildern nachher voll besetzt … Wir als Personalagentur für Promoter, Hostessen und Servicekräfte wissen, wie wichtig Fotos sind. Unsere Kunden wollen Fotos sehen, sowohl von unserem Personal als auch von Locations und eingesetzten Werbemitteln. Andreas Schebesta verrät ein paar fotografische Ticks, die wir so nicht kannten …

Kennste einen kennste alle … Die Besonderheit des Moments einfangen, das gelingt Dir indem …?

… ich auf die Augen achte. Ich bin bei meinen Aufnahmen auf die Ausstrahlung der Redner angewiesen. Wenn die Augen strahlen überträgt sich das auf die Wirkung des gesamtes Bildes. Präsentiert ein Keynote-Speaker zunächst Zahlen und Fakten, fotografiere ich das, warte aber auf den Moment, wo er zum Beispiel persönlich wird. Erwähnt er seine Familie oder die Leidenschaft für die Sache, weiß ich, jetzt draufhalten. Diese fünf Minuten tragen fotografisch den kompletten Vortrag.

Detailliertes Briefing gehört bei uns dazu. Bei Dir auch?

(Lacht) Ich höre zu 75 Prozent: ‚Du weißt, was Du zu tun hast!?‘ und Dank meiner Erfahrung weiß ich das auch: meine Aufgabe ist es den Event ganzheitlich zu zeigen. Also Location, Speaker, Gäste und Branding zu dokumentieren. Dazu gehören auch Details wie Give-Aways und Deko. Auf das Buffet verzichte ich meist, es sei denn es ist dem Veranstalter wichtig. Ich bereite meinen Kunden die Bilder vor, für die Dokumentation und die Veröffentlichung.

Wie setzt Du das Publikum oder die Ehrengäste in Szene?

Ich bin der stille Beobachter. Nur, wer mich nicht bemerkt, ist auch natürlich. Ich beobachte das Publikum beim Networking. Und fotografiere den entspannten Moment. Also nicht beim Essen, nicht bei Gähnen und nicht erst, wenn sie müde sind …
Geht es aber darum zu zeigen wie die Leute begeistert dem Keynote-Speaker zuhören, muss ich die Perspektive wechseln. Einfach von der Bühne in den Raum zu fotografieren, wäre vom Licht her ein Disaster. Wir Fotografen sagen ‘das säuft ab’. Darum bewege ich mich stets durch den Raum.
Wichtig ist natürlich auch der Zeitpunkt. Am Nachmittag leeren sich die Reihen. Da kann ich nicht mehr den halben Raum aufnehmen, sondern fotografiere zwischen ein paar Köpfe hindurch …und voilà, schon habe ich sehr viele Köpfe und den Anschein eines gesteckt vollen Raumes.

Video killed the radio star … Ist Video das neue Fotografieren?

Überhaupt nicht. Video dient der inhaltlichen Dokumentation. Atmo bekomme ich durch Fotografie, indem ich mich auf Motive und Menschen einlasse.
Das kann sich ergänzen, aber nicht ersetzen. Ich kann natürlich Videos drehen, aber mein Medium bleibt das Foto. Meine Besonderheit ist ja auch, dass der Kunde von meinen vielen Bildern nachher eine enge Auswahl erhält und damit keine Zeit verliert. Also pro Motiv ein Foto und vom Redner vier bis fünf Fotos aus verschiedenen Perspektiven.

Du bist andauernd auf Events. Dein Traum-Event?

Sobald ein Event oder eine Veranstaltung sich von den Rahmen der Standards befreit, eröffnen sich neue Perspektiven. Bei den Teilnehmern im übertragenen Sinne – bei mir im wörtlichen. Action bei einer Driving Experience oder ein Incentive-Dinner in Portugal, da profitiere ich vom phantastischen Licht, der Begeisterung der Leute, den tollen Kleidern. Ein Traum für einen Fotografen.